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Mehrere Rinder sterben bei Brand in Pfronstetten - Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg fordert Umsetzung der nötigen Brandschutzmaßnahmen

2023-11-15 13:29

Gestern wurde gegen 9:30 Uhr ein Stallbrand in Pfronstetten-Geisingen im Kreis Reutlingen gemeldet, bei dem mehrere der 120 in dem Stall untergebrachten Rinder starben. Zusätzlich zu den verstorbenen Rindern, unter welchen auch Kälber waren, wird von verletzten Tieren berichtet. Deutschlandweit gehen laut Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft rund alle zwei Stunden Ställe in Flammen auf, es gibt etwa 5.000 Stallbrände pro Jahr. Nur die besonders großen Katastrophen schaffen es in die Medien. Laut der Zählung von Stefan Stein („Stallbrände“) gibt es täglich 6 Stallbrände allein in Deutschland. Schätzungen gehen zusätzlich von einer hohen Dunkelziffer von 13 bis 30 schweren Stallbränden aus – an jedem Tag in Deutschland! Die Allgemeinbevölkerung bekommt von dieser Masse nichts mit, zu uninteressant sind die hier betroffenen Lebewesen in unserer Gesellschaft. Man muss sich das Leid hinter diesen Bränden klarmachen. In den heutigen Megaställen bricht schnell Massenpanik aus, die Tiere haben keine Möglichkeit, den Flammen zu entweichen und verletzen sich so auch häufig gegenseitig. Und das ist eingeplant. 

Stuttgart, 15. November 2023. Digitalisierung und Technisierung im Stall für mehr "Tierwohl"? - Wohl eher nicht, denn: Technische Defekte an Maschinen und Geräten sind in vielen Fällen die Ursache für Stallbrände. In den Ställen gibt es viel brennbares Material wie Streu, Heu und Dünger. Ebenfalls vorhanden sind Gase wie Ammoniak. Außerdem gibt es Fahrzeuge mit entsprechenden Treibstoffen. All dies schafft einen Cocktail an Gefahrenquellen für einen Stallbrand. Für die Tiere in den Tierfabriken – jedes Einzelne davon ist ein Individuum, das Leben möchte- kommt meist jede Hilfe zu spät. Die Rettung der Tiere ist grundsätzlich gar nicht vorgesehen, sondern nur das Löschen und Verhindern eines Übergreifens des Feuers. Dass die Tiere oft bei lebendigem Leibe verbrennen und ersticken, ist daher laut geltendem Recht einkalkuliert. Brandschutzvorrichtungen, Brandschutz- und Baupläne, deren Genehmigungen und Brandschutz-Übungen sind nicht auf ihre Rettung ausgelegt.

„Die nötigen Maßnahmen sind lange bekannt, aber werden meist nicht implementiert, obwohl sie mit Hinblick auf das Staatsziel Tierschutz gesetzlich verankert werden müssten. Zu diesen bekannten Maßnahmen gehören offene Ställe, aus denen der Rauch leichter abziehen kann und sich auch nicht so hohe Temperaturen entwickeln wie in geschlossenen Ställen. Die Anzahl der Tiere in einem Gebäude sollte möglichst gering gehalten werden. Die einzelnen Gebäude sollten in ausreichendem Abstand zueinander errichtet werden, sodass Flammen nicht einfach übergreifen können. Es sollte mit feuerfesten Materialien sowie Blitzableitern gebaut werden. Außerdem sollten Stallabteile durch Brandmauern unterteilt werden. Landwirtschaftliche Betriebe sollten mindestens einmal pro Jahr ihre elektrischen Anlagen überprüfen lassen müssen.“, so Julia Thielert, M.Sc. Animal Welfare Science, Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg. ,,Auch technische Hilfsmittel wie Frühwarnsysteme und Wärmebildkameras bieten Möglichkeiten, rechtzeitig reagieren zu können. Bei größeren Bränden besteht zudem meist das Problem, dass es keine ausreichende Versorgung mit Löschwasser gibt. Löschteiche sind dann dringend erforderlich, ebenso wie geeignete Evakuierungsflächen für die Tiere. Im Bauordnungsrecht sind die Länder zuständig, hier müssten also dringend Brandschutzmaßnahmen für Stallbauten vorgeschrieben werden, welche den oben genannten Maßnahmen entsprechen.”

Es ist ein Skandal, dass wir das Verbrennen von fühlenden Lebewesen aus Kostengründen einplanen. Das Leben eines landwirtschaftlich genutzten Tieres stellt in unserer Gesellschaft und in der Politik keinen Wert dar, den man über eine Kostenberechnung hinaus beachten müsste. Daher kann Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg an dieser Stelle die Privatmenschen nur erneut auffordern, pflanzliche Produkte zu konsumieren, um dieses System nicht mitzufinanzieren. Außerdem muss die Politik die bekannten Baumaßnahmen vorschreiben, damit nicht täglich Tiere in Deutschlands Ställen lebendig verbrennen. 

 

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1983 für den Schutz und die Rechte der Tiere einsetzt. Durch Öffentlichkeitsarbeit macht der Verein Tierleid für die Bevölkerung sichtbar und zeigt Alternativen auf. Menschen für Tierrechte ist Mitglied im Landestierschutzbeirat Baden-Württemberg und seit 2016 sind die Menschen für Tierrechte einer der drei anerkannten Verbände für das Gesetz über Mitwirkungsrechte und das Verbandsklagerecht im Tierschutz (TierSchMVG).

 

Pressekontakt:

Julia Thielert

M.Sc. Animal Welfare Science

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V.

Bürozeiten:

Mo bis Fr von 09:30 - 13:30 Uhr

Tel: 0159/ 0611 0596

j.thielert@tierrechte-bw.de

 

Unsere Geschäftsstelle ist erreichbar:

Mo, Di und Do von 11:00 – 14:00 Uhr

07141 / 28 01 43

 

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