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Pressemitteilungen - Leser

Volksfestumzug in Bad Cannstatt - Tradition, ja! Aber bitte ohne Tiere!

2024-10-02 13:19

Wie jedes Jahr heißt es im September: Wasen-Zeit in Stuttgart. Das Cannstatter Volksfest lockt zigtausende Besucher*innen in die Landeshauptstadt, um in Zelten ausgelassen zu feiern und schmausen. Allein in diesem Herbst wurden wieder über 4 Millionen Besucher erwartet. Aber was nach viel Spaß aussieht, bedeutet gleichzeitig viel Leid:


Nicht nur werden für Schweinshaxen und Göckele sehr viele Tiere geschlachtet (die Veranstalter hüllen sich in großes Schweigen und veröffentlichen anders als z.B. beim Münchner Oktoberfest keine Zahlen zu verkauften Fleischgerichten).


Am Auftakt-Wasen-Wochenende findet in Bad Cannstatt traditionell der Cannstatter Volksfestumzug statt, auf welchem Tiere mitlaufen müssen und vorgeführt werden. Am vergangenen Sonntag, 29.09.2024 ab 11 Uhr zog sich der vier Kilometer lange Umzug wieder durch die Straßen Bad Cannstatts, einem der ältesten Stadtteile von Stuttgart.


Tiere auf dem Cannstatter Volksfestumzug


Auf dem diesjährigen 177. Umzug liefen viele traditionsreiche Vereinsgruppen mit. Farbenfrohe Kostüme bzw. Trachten, traditionelle Tänze, Musikkapellen und ursprüngliches Handwerk. Ein Fest für die Augen und Ohren der vielen Besucher*innen des diesjährigen Spektakels. Einige dieser Vereine kam auf Pferden geritten oder Pferde zogen verschiedene Wägen und auch Ochsen mussten dieses Jahr wieder Karren schleppen.


Der Weg geht durch die Altstadt, etappenweise über U-Bahnschienen bis hin zum asphaltierten Wasen-Gelände. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich „Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg“ vehement gegen diese überholte Tradition ausgesprochen, Tiere auf Umzügen solcher Dimension mitlaufen zu lassen.

Aufgrund der aktuellen Seuchen-Gefahr in Baden-Württemberg wurde auf eine große Gruppe von ca. 50 Schweinen dieses Jahr verzichtet. Es wurde allerdings mehrfach in der Livesendung des Südwestrundfunks betont, dass man bereits im kommenden Jahr wieder auf das Highlight Schweine beim Umzug setzen würde! Ein verheerendes Zeichen finden wir!


Lärm und Hektik aus der Menschenmenge


Die Tiere wirken auch in diesem Jahr oftmals gestresst, überfordert und verängstigt.

Es ist laut, sowohl von den Musikvereinen als auch von den zujubelnden Zuschauern der Parade und vereinzelt greifen Leute immer wieder aus der Menge nach den Tieren, um sie anfassen zu können. Der Umzug dauert über mehrere Stunden, die An- und Abreise nicht mit inbegriffen.


Sicherheit von Tieren und Menschen wichtiger als Unterhaltungsfaktor


Der zuständige veranstaltende und vor allem verantwortliche Volksfestverein, dessen Vorstand u.a. neben einer SWR-Moderatorin zwei Stunden durch die Sendung im SWR-Fernsehen führt, wird darüber hinaus niemals ausschließen können, dass den Tieren etwas passiert oder eine Situation für Mensch und/oder Tier gefährlich bzw. unkalkulierbar wird.

Stattdessen, so im vergangenen Jahr z.B. mehrfach beobachtet - um die Situation im Griff zu behalten - werden die Tiere u.a. mit Stöcken in Schach gehalten.


Tradition fortführen, Tierausbeutung stoppen


Der Umzug ist gleichermaßen spannend und abwechslungsreich, aber wir appellieren daran, dass dieser auch ohne Tiere funktionieren kann und muss. Tiere im Namen der Tradition unter dermaßen stressigen Umständen zu nutzen, ist nicht mehr zeitgemäß. Pferde und Ochsen könnten ganz einfach ersetzt werden z.B. durch motorisierte „Vintage“-Fahrzeuge (schließlich ist Stuttgart weltbekannt für seine langjährige Automobil-Industrie). Niemand muss heute noch Tiere mitlaufen lassen.

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© Tierrechte Baden-Württemberg

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