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"Zuchttauben" und "Stadttauben"

Leserbrief zum Thema Taubenturm, "Zuchttauben" und "Stadttauben"

Am 16. November erschien in der Badischen Zeitung ein Artikel („Züchter brauchen auch ein bisschen Glück“) über die Oberrheinische Taubenschau, bei der auch Frau Bürgermeisterin Schippmann zu Gast war. Da sich Taubenschützer*innen in Rheinfelden schon seit längerem vergebens um einen Taubenturm bemühen, haben wir in einem Leserbrief unter anderem auf den Zusammenhang zwischen sog. Zuchttauben und den heimatlosen Stadttauben hingewiesen. Bei Stadttauben handelt es sich um verwilderte Haustauben. Wir unterstützen die Taubenfreund*innen Rheinfelden bereits seit einiger Zeit bei ihrem Bemühen, ein Zuhause für die Straßentauben zu schaffen. Hierfür haben wir beispielsweise die verantwortlichen der Stadt- u.a. Herrn Oberbürgermeister Eberhardt – kontaktiert.

Den Offene Brief finden Sie hier

Mit einem Appell an die Bürger*innen hoffen wir um Mithilfe, einen passenden Standort für einen Taubenschlag zu finden. Denn an diesem scheitert es bislang.

Unser Leserbrief

Seit Monaten gibt es in Rheinfelden Uneinigkeiten zwischen Gemeinde, Taubenschützerinnen und Taubenschützern. Zum Wohle der Tiere und der Bürger muss dringend ein Taubenturm her – im Gemeinderat regt sich Widerstand. Die Standortsuche stellt sich als schwierig heraus. Aktuell wird nun – erneut und wenig ambitioniert – ein passendes Gelände für ein Taubenhaus gesucht. Der Oberbürgermeister will das leidige Thema endlich vom Tisch haben.

Das alles scheint Bürgermeisterin Kristin Schippmann unbeeindruckt zu lassen, sie besuchte vergangenes Wochenende die Oberrheinische Taubenschau. Dabei sind die Stadttauben, die von vielen Menschen als lästig empfunden werden, ein von Menschen gemachtes Problem. Sie sind die Nachfahren von sogenannten Brieftauben und sorgen in den Städten für Nachschub. Eine große Prozentzahl der Wettbewerbstauben finden nicht mehr in die heimischen Taubenschläge zurück. Viele von ihnen sind ausgemergelt und sterben an Hunger, Durst und Verletzungen während ihres Rückfluges. Ein nicht zu unterschätzender Teil von ihnen schließt sich den Stadttauben an.

Ihr Hungerkot, der durch nicht artgerechte Nahrungsaufnahme wie Fritten- und Wurstreste entsteht, sorgt für die starke Verkotung öffentlicher Plätze und Gebäuden. Durch Taubenschläge, wo die Tiere artgerecht gefüttert und medizinisch versorgt werden können und ihre Eier gegen Gipsattrappen ausgetauscht werden, könnte Tauben und Stadtbewohnern gleichermaßen geholfen werden. Wir fordern die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger daher erneut dazu auf, ins Handeln zu kommen. Liebe Gemeinde Rheinfelden, informieren Sie die Bürger über die Vorteile eines Taubenhauses oder -turms und bitten Sie gegebenenfalls um Mithilfe in der Bevölkerung, einen geeigneten Standort zu finden!

Stephanie Kowalski
Tierärztin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei
Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V., Stuttgart

 

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